Ziel der Konsortiumpartner im Projekt AMPEL ist die Entwicklung einer Software, welche durch digitale Vernetzung die klinische Versorgung verbessert und die Patientensicherheit erhöht. Die zu entwickelnde, nutzerorientierte Softwarelösung soll einen nachhaltigen Effekt auf die Qualität der Patientenversorgung haben, indem sie durch elektronische Überwachung der Diagnostik in Echtzeit eine angemessene Therapie sicherstellt.
Projekt
Mit dem im Rahmen dieses Projektes AMPEL (Analyse- und Meldesystem zur Verbesserung der Patientensicherheit durch Echtzeitintegration von Laborbefunden) geplanten Dateninformations-, -bewertungs-, Melde- und Reportingsystem soll der medizinische Entscheider durch die verbesserte Verfügbarkeit und eine automatische Gewichtung medizinischer Informationen in seiner Arbeit für die Patientenversorgung auch in kleineren peripheren medizinischen Versorgungseinrichtungen unterstützt werden.
Kernstück des Projektes ist hierbei das Meldesystem, welches bei Hinweisen auf akute Krankheitsbilder und Verzögerungen in der weiteren Diagnostik und Therapie, innerhalb von Sekunden den Labormediziner alarmiert. Dieser stellt nach ärztlicher Bewertung aller relevanten Informationen unverzüglich den Kontakt zum behandelnden Kollegen her um zu informieren, das weitere Vorgehen zu beschleunigen und damit Gefahren für den Patienten zu minimieren. Basis für die bioinformatisch gestützte umfassende labormedizinische Bewertung der Ergebnisse und Daten aus dem Labor- und Krankenhausinformationssystem ist eine komplexe Datenzusammenführung.
Am Ende des Projektes steht ein Produkt, das in Echtzeit mögliche weitere Behandlungsschritte und Therapieoptionen bewertet und mittels eines elektronischen Meldesystems an den behandelnden Arzt übermittelt. Durch ein geeignetes und weitgehend methodenunabhängiges Reporting von wesentlichen pathologischen Ergebnissen wird auch der Behandlungserfolg nach Entlassung des Patienten unterstützt.
Das Produkt wird nach Abschluss des Projektes in VISMEDICA, eine Software zur Unterstützung des Klinik-Controllings der XANTAS AG, überführt und für die kommerzielle Nutzung zur Verfügung gestellt.


Ziele
Konsortium
Universitätsmedizin Leipzig / Institut für Laboratoriumsmedizin
Das Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik (ILM) der Universitätsmedizin Leipzig (UML) gehört zu den führenden labormedizinischen Instituten in Deutschland. Im Rahmen der Krankenversorgung werden täglich rund 1500 Patientenuntersuchungen mit insgesamt rund 20.000 labormedizinischen Analysen für Klinik, Fakultät und das Medizinische Versorgungszentrum (MedVZ) des UKL durchgeführt. Das ILM ist nach der Richtlinie 98/79/EG und DIN EN ISO/IEC 17025, sowie den Richtlinien 93/42/EWG, 90/385/EWG und DIN EN ISO 15189 akkreditiert. Das Leistungsspektrum umfasst die klinische Chemie, hämatologische Diagnostik, Hämostaseologie, Immun- und Liquordiagnostik, endokrinologische Diagnostik sowie Molekular- und Spezialdiagnostik.
Zusätzlich erbringt das Institut als Screeningzentrum Sachsen zusammen mit dem Standort Dresden jährlich etwa 50.000 Neugeborenenscreening- Untersuchungen auf angeborene Stoffwechselkrankheiten für den Freistaat Sachsen und Thüringen. Die Forschung am ILM umfasst die Metabolom- und Proteinanalytik, sowie die molekulare und genetische Erforschung von Gefäßerkrankungen und Stoffwechselstörungen. Das Institut verfügt darüber hinaus über einen eigenen Bereich zur Durchführung der labormedizinischen Analytik klinischer Studien. Es bestehen Forschungskooperationen mit zahlreichen nationalen und internationalen Kooperationspartnern aus Forschung und Wissenschaft. In diesem Zusammenhang fungiert das ILM auch als wichtiger Partner für bedeutende Studienvorhaben wie die LIFE-Studie (Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen) und die Medizininformatik-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung SMITH (Smart Medical Information Technology for Healthcare).
Muldentalkliniken GmbH Gemeinnützige Gesellschaft
Die Muldentalkliniken GmbH, Gemeinnützige Gesellschaft ist der zuverlässige Gesundheitspartner der Menschen und Kommunen im Landkreis Leipzig. Über 950 Mitarbeitende sichern rund um die Uhr die regionale Grund- und Regelversorgung mit den Disziplinen Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie/Geburtshilfe und Kinder- und Jugendmedizin mit insgesamt 355 Planbetten – ISO-zertifiziert und auf dem neuesten Stand der Forschung. Darüber hinaus bieten die Muldentalkliniken anerkannte Spezialleistungen in der Handchirurgie, in der Tumorchirurgie und -therapie, bei Schilddrüsenoperationen und in der Palliativmedizin.
Die Muldentalkliniken GmbH hat ihren Hauptsitz in Wurzen. Zur gemeinnützigen Gesellschaft der Muldentalkliniken gehören die beiden traditionsreichen Krankenhäuser in Grimma und Wurzen, die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in Colditz, Wurzen und Grimma sowie die Altenheimgesellschaft Muldental gGmbH in Wurzen und Brandis. Alleingesellschafter des seit 1997 erfolgreichen kommunalen Unternehmens ist der Landkreis Leipzig.
XANTAS AG
Die 2007 gegründete XANTAS AG entwickelt als KMU Software für die Datenanalyse in Krankenhäusern. Das Software-Entwicklungszentrum befindet sich am Standort Leipzig. XANTAS stellt schwerpunktmäßig die Softwarelösung VISMEDICA her, welche sich auch dank ihres modularen Aufbaus inzwischen bei über 100 Kliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Einsatz befindet. Die Software ist in diesen Häusern – mit einer Gesamtkapazität von über 60.000 Krankenhausbetten – die fundierte Basis für Analysen u.a. in den Bereichen Medizin-, OP- oder Finanzcontrolling von fast 5 Millionen jährlich behandelter ambulanter und stationärer Patienten.
Schwerpunkte der bisherigen Software-Entwicklung waren einerseits das Anbinden SAP-basierter klinischer Informationssysteme, andererseits das Erstellen klassischer Datawarehouse-Modelle auf Basis einer speziell für das Gesundheitswesen entwickelten Nomenklatur und Systematik. Die 10-jährige Erfahrung auf dem Gebiet der Systematisierung im Analyseprozess-Design eines Krankenhauses ermöglicht es der Firma, schnell und umfassend auch auf neue Herausforderungen im Gesundheitswesen zu reagieren und innovative Ansätze zu verfolgen.
Assoziierter Partner
Universitätsklinikum Leipzig AöR
Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) blickt gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät als zweitälteste deutsche Universitätsmedizin auf eine reiche Tradition zurück. Heute verfügt das Klinikum mit rund 1450 Betten über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Jährlich werden hier über 400.000 stationäre und ambulante Patienten auf höchstem medizinischem Niveau behandelt. Diese profitieren von der innovativen Forschungskraft der Wissenschaftler, indem hier neueste Erkenntnisse aus der Medizinforschung schnell und gesichert in die medizinische Praxis überführt werden.
News
Wir planen die ausstehenden Arbeitsschritte im AMPEL Team, unter anderem die zentrale Schulung von MitarbeiterInnen in Zusammenarbeit mit der Plattform UKLearn.
Wir legen die Meilensteine für das kommende AMPEL-Jahr fest. Außerdem: Das AMPEL Cockpit ist in die Nutzung gegangen. Bei der Entwicklung der Regelwerke zeigt sich, dass das Projekt die digitale Zugänglichkeit von behandlungsrelevanten Informationen unterstützt und durch Zusammenarbeit verbessern kann.
Startschuss für die Kooperation mit dem Team der Transfusionsmedizin! Viele tolle und klinikrelevante Ideen für Regelwerke sind schon entstanden.
Die AMPEL läuft nun komplett auf der HANA und wir planen ein Entwicklungs- und Produktivsystem. Die Zahlen belegen: auch das Medizincontrolling kann durch die AMPEL unterstützt werden, was wiederum den PatientInnen zu Gute kommt.

(Foto: Roberto Fischer/hippo.tv)
Das AMPEL-Projekt wurde unter 55 Bewerbern als eines von 10 Projekten für den MSD Gesundheitspreis nominiert. Die MSD honoriert damit herausragende Gesundheitslösungen und fördert deren Umsetzung sowie Weiterentwicklung. Letztlich konnten beim Publikumspreis, dank großer Unterstützung, über 360 Stimmen gesammelt werden.
Startschuss für die Kooperation mit dem Team der Kardiologie! Wir freuen uns über die Zusammenarbeit und den wertvollen Input bei der Entwicklung nützlicher Regelwerke.
Die Nutzung der HANA konnte an die XANTAS AG übergeben werden. Wir freuen uns, gemeinsam die ersten Ergebnisse eines Machine Learning Algorithmus für ein AMPEL Regelwerk zu begutachten.
Das AMPEL Cockpit nimmt schon Gestalt an und wir planen weitere Schritte zum LOINC-Mapping im Projekt.
Nutzung und Anpassungsvorschläge der AMPEL wurden heute im Team diskutiert. Es wird zukünftig ein Tool geben, das die zentrale Administration erlaubt (Cockpit).
Der erste Workshop in digitaler Präsenz. Wir sortieren und organisieren unsere neue rein digitale Zusammenarbeit. Es werden außerdem die Infrastruktur und alle Datenflüsse im System zusammengefasst.
Es stellen sich drei neue Mitarbeiterinnen im Team vor. Zwei neue Regelwerke gehen am UKL in den Regelbetrieb. Ihre Wirksamkeit wird nun über eine klinische Studie langfristig bewertet. Die ersten Daten werden auf die In-Memory-Datenbank (HANA) gespielt.
Gleich mit zwei Postern war das AMPEL-Projekt auf der Leistungsschau der Life-Science-Forschung 2020 vertreten.
Felix Eckelt: Improved Patient Safety with the AMPEL-System – A Proof of Concept for Severe Hypokalemia
Dr. Johannes Remmler: Development of a Laboratory Based Clinical Decision Support System (AMPEL) for the Management of Acute Kidney Injury
Das bisher umfangreichste Update wird installiert. Es wird die Nutzung von AMPEL auf ausgesuchten Teststationen endabgestimmt, damit es dem Praxistest unterzogen werden kann.
Das AMPEL-Konzept und die Ergebnisse wurden auf der MEDICA in Düsseldorf vorgetragen.
Fortgeschrittene Forschungsergebnisse zu den einzelnen Regelwerken wurden auf der 16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e.V. in Magdeburg präsentiert. Das AMPEL-Team gewann einen Posterpreis.
Das AMPEL-Team stimmte sich beim Direktionstreffen mit der Klinikleitung der Muldentalkliniken vor Ort ab, um die nächsten Schritte einzuleiten.
Neue Teammitglieder wurden vorgestellt und die AMPEL-Methode eingeführt.
Neue Teammitglieder wurden vorgestellt. Ergebnisse der AMPEL-Regelwerke wurden ausgewertet und die Datenstruktur für das Programmkonzept abgestimmt.
Vorstellung erster Auswertungen zu mehreren Regelwerken. Im Fallbeispiel wurde die Funktionsweise eines Regelwerks näher erläutert.
Die Ideen für die SAP-Darstellung und die Funktionsweise des AMPEL-Systems wurden weiter präzisiert.
Die Evaluierung der Systemzeiten und die Vorstellung erster Regelwerke stand im Vordergrund beim zweiten Workshop. Erste Ideen für die AMPEL im SAP wurden diskutiert.
Ganz klassisch “face-to-face” haben sich die Projektteilnehmer zum ersten Mal abgestimmt, um grundlegende Projektstrukturen zu schaffen.
Die ersten Forschungsergebnisse wurden auf dem Research Festival der Universität Leipzig vorgestellt. Das AMPEL-Team konnte in der Kategorie Klinische Forschung den Posterpreis gewinnen.
Der Förderbescheid wurde durch die Sächsische Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz Frau Barbara Klepsch an das AMPEL-Team übergeben.
Presse

(Foto: © Roberto Fischer/hippo.tv)
Echtzeitinterpretation fördert Patientensicherheit
09.09.2020
Die Labormedizin ist ein elementarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung, da sie zahlreiche entscheidungsrelevante Informationen liefert, welche für Diagnostik und Therapie grundlegend sind. 60 bis 70 % der Therapieentscheidungen basieren ganz oder zumindest teilweise auf Laborergebnissen. [Weiter]
Quelle: Management & Krankenhaus

Verbesserte Patientensicherheit durch „clinical decision support systems“ in der Labormedizin
27.03.2020
Medizinische Fehler gehören zu den häufigsten Todesursachen in Industrieländern. Im Rahmen des öffentlich geförderten Verbundprojekts AMPEL wird an der Universitätsmedizin Leipzig ein Werkzeug der digitalen Labormedizin geschaffen, das klinische und labormedizinische Daten in Echtzeit analysiert und bei kritischen Konstellationen Warnungen und weitere fachliche Unterstützung anbietet. Zudem unterstützt das System die medizinische Dokumentation. [Weiter]
Quelle: Der Internist

(Foto: © Stefan Straube/UKL)
Die Patientensicherheit im Fokus – Ein Jahr AMPEL-Projekt
10.01.2020
Ampeln sind nicht nur im Straßenverkehr wichtig, sie können das Leben auch im Krankenhaus sicherer machen. Denn AMPEL steht hier für „Analyse- und Meldesystem zur Verbesserung der Patientensicherheit durch Echtzeitintegration von Laborbefunden“. So soll erreicht werden, dass kein lebenswichtiger Laborwert im medizinischen Alltag. [Weiter]
Quelle: Universitätsklinikum Leipzig

Telemedizin im Aufwind – Videosprechstunden und Digitalprojekte helfen Patienten
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen nimmt an Fahrt auf. Politik und Gesundheitswesen erhoffen sich bessere, schnellere und kostengünstigere Betreuung. [Weiter]
Quelle: heise online

Neues Tele-Projekt soll Sicherheit verbessern
11.01.2019
Laborwerte von Patienten sollen bei einem neuen Telemedizinprojekt mit bereits vorhandenen Patientendaten verknüpft werden. Dadurch sollen sich Hinweise ergeben, welche Krankheiten vorliegen. [Weiter]
Quelle: Ärzte Zeitung

(Foto: © Stefan Straube/UKL)
Millionenförderung für „AMPEL“: Klinisches Forschungsprojekt der digitalen Labormedizin für höhere Patientensicherheit
17.12.2018
Leipzig. Einen Förderbescheid über mehr als 2,6 Millionen Euro hat die sächsische Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz Barbara Klepsch am Montag, 17. Dezember, an das Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik. [Weiter]
Quelle: Universitätsklinikum Leipzig

(Foto: © Stefan Straube/UKL)
Mehr als 2,6 Millionen Euro Landesmittel für Telemedizinprojekt „AMPEL“
13.12.2018
Das Projekt AMPEL erhält vom Freistaat Sachsen eine finanzielle Unterstützung. Die Maßnahmen werden mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes. [Weiter]
Quelle: Sächsische Staatskanzlei